Gründung
Aus dem ersten Protokoll ergibt sich, dass sich am 1. November 1919 14 Männer aus Großenwörden und Umgebung zusammenfanden, um einen Männerturnverein zu gründen. Sie trafen sich im Lokal Fritz Spreckels (heute: Großenwördener Hof) und wählten Lehrer Johannes Kröncke zu ihrem ersten 1. Vorsitzenden. Der Jahresbeitrag betrug damals gerade einmal 50 Pfennige.

Eine Sporthalle gab es seinerzeit noch nicht. Also trafen sich die Männer auf dem Saal des heutigen „Großenwördener Hofes“, um gemeinsam am Barren, am Reck und am Pferd zu trainieren. Diese Gerätschaften mussten aber erst einmal angeschafft werden. Und so reisten die Männer zum MTV Warstade, um Barren, Spannreck und Pferd zu kaufen. Um die Gründung des MTV Großenwörden und Umgebung gebührend zu feiern, wurde ein Stiftungsfest organisiert. Es spielte die Kapelle Meyburg.
Damals wurde nur die Sportart „Turnen“ betrieben. Weitere Sportarten kamen erst nach dem Krieg hinzu. Bereits ein Jahr nach der Gründung des „Männerturnvereins“ ließen sich auch die Damen das Turnen nicht nehmen. Aus dem Protokoll der Sitzung vom 10. September 1920 geht hervor, dass sich die erste Frauenriege gründete. Neun Frauen waren am Anfang aktiv. Ein großes Highlight war für die sportlichen Jungs und Männer das sogenannte „Schauturnen“. Einmal im Jahr präsentierten sie ihr Können vor den begeisterten Zuschauern aus Großenwörden und den umliegenden Dörfern.

Neustart nach dem Krieg
Während der Kriegsjahre (1933 -1946) ruhten die Aktivitäten. Für den Sport blieb leider keine Zeit. Viele Männer mussten in den Kriegsdienst und die Frauen die Arbeiten der Männer übernehmen. Und so ruhte das Vereinsleben des MTV Großenwörden. Doch 1947 erwachte der MTV wieder zum Leben. Die Leitung übernahm zunächst Lehrer Helmut Wiechert. Doch nur ein Jahr später begann das langjährige Wirken von Gerhard Doerksen. Zu diesem Zeitpunkt wechselte der Verein vermutlich auch seinen Namen. Aus dem Männerturnverein Großenwörden und Umgegend wurde der Turn- und Sportverein Großenwörden (TSV) und Umgebung e.V. Die Vereinsmitglieder fingen wieder an zu turnen und auch das beliebte Schauturnen gehörte erneut zum festen Programm. Der Sport sorgte insbesondere in den ersten Jahren nach dem Krieg dafür, dass die Dorfgemeinschaft, zu der nun auch viele Flüchtlinge gehörten, zusammenwuchs. 1947 bildeten sich die ersten Fußballmannschaften sowie die Tischtennisabteilung.

Bis heute
In den vergangenen Jahren ist jede Menge im und für den TSV Großenwörden passiert. Von einst 14 Männern erhöhte sich die Zahl der Mitglieder auf heute rund 500 Männer, Frauen und Kinder, die nicht nur aus Großenwörden, sondern auch aus den benachbarten Gemeinden Hüll und Engelschoff/Neuland kommen. Zwar gibt es keine Turnabteilung mehr, dafür sind neben dem Fußball und dem Tischtennis viele weitere Sparten wie das Sportkegeln, das
Kinderturnen, das Faustballspiel, der Frauenfußball oder der Wassersport entstanden.
Einige schliefen wieder ein, andere sind seit vielen Jahren beliebt und manche stecken fast noch in den Kinderschuhen. Die sportlichen Aktivitäten des TSV finden heute in den „Gerhard Doerksen Sportanlagen“ mit seinen zwei Fußball- und Tennisplätzen, der Sporthalle und den beiden Kegelbahnen statt.

